Marke, Portwein

Croft

Croft

Croft – der renommierte Portweinhersteller 

Im Jahre 1588 wurde die Marke Croft gegründet, sie ist eine der ältesten und renommiertesten Marken aus der Region Porto. Der Ruf kommt von der aussergewöhnlichen Vielfalt an sehr alten Portos. 

Seit Anbeginn der Zeit verkörpert Croft eine exzellente Handwerkskunst, welche von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Immer wieder brachte das Hause Croft Innovationen heraus, wie beispielsweise den ersten Rosé Portwein. 

Das Hause Croft steht an einer Lage mit aussergewöhnlichen Weinbergen, diese tragen viel zu der hohen Qualität des Portweines bei. Die Weinregion in der Croft liegt, ist Duriense, welches im Osten von Portugal liegt.  

Croft ist in der Region Duriense im historischen Stadtteil von Vila Nova de Gaïa anzutreffen. 

 

Rosé Port – die Rosé-Innovation des Hauses Croft 

Croft zeigt sich immer wieder als Innovationsführer, so auch im Jahre 2008, in welchem Croft den ersten Rosé-Portwein in das Sortiment aufnahm. Nach einer Zeit folgten dem Beispiel von Croft auch andere Hersteller. Der Rosé-Portwein liegt vom Geschmack her, zwischen dem White und dem Ruby. Er ist meist leicht und besitzt fruchtige Noten und ist für den Genuss im Sommer gedacht. So erstaunt es nicht, dass er wie der White gekühlt oder in einem Cocktail serviert wird.
 

Die Geschichte des Hauses und seiner Portweine 

Ab dem Jahre 1581 war der Handel in der Stadt von der Merchants Company Company of York kontrolliert. Henry Thompson wurde im Jahre 1588 Mitglied dieser Vereinigung und gründete ein Unternehmen, welches mit Wein handelte. Diese Firma wurde das Port House, welches heute als Croft bekannt ist. Die Familie Croft war damals ebenfalls Mitglied der Kaufmannsgesellschaft in York. Am Anfang war sie aber an dem Weinhandel noch nicht beteiligt. 

 Der Handelt der Weinfirma Thompsons florierte und so besass sie im Jahre 1647 bereits einige Weinkellerein in Bordeaux und hatte Niederlassungen in Hull, London und Amsterdam. In dieser Zeit war es üblich, das Weinhandelsfirmen nicht nur mit Wein handelten. Dies aufgrund dessen das man Leerfahrten vermeiden wollte, so transportierten die Schiffe von Thompson oft auf dem Rückweg andere Güter wie Textilien. 

 In der Mitte des 17. Jahrhunderts, begann die Firma Stoffe nach Portugal zu importieren, dies war möglich da Portugal und England bereits seit 1386 Handelspartner waren. Der Handel der beiden Länder wurde 1654 mit einem neuen Vertrag intensiviert. Englische Händler hatten in Portugal fortan niedrigere Zölle zu bezahlen. 

Dies nahm die Familie Thompson, als Anlass ihre Aktivitäten weg von Frankreich nach Portugal zu verlagern. Da Frankreich sich auch immer wieder im Krieg mit England befand. Zu dieser Zeit fand dann auch die Umwandlung der Firma in ein Portweinunternehmen statt. Federführend bei diesen Änderungen war Richard Thompson. 

Das Jahre 1707 brachte eine erste Fusion zustande, die Firma fusionierte mit einer irischen Firma von Thomas Phayre und Nathaniel Bradley, welche ihre Firma ebenfalls in Portugal hatten und auch mit Portwein handelten. Von nun an hiess das Unternehmen Phayre, Bradley & Thompson, bis die Iren wieder aus der Gesellschaft austraten und ein neuer Partner an Board kam. Der neue Partner war Benjamin Tilden und so änderte sich der Gesellschaftsname auf Thompson & Tilden. 

Vor dieser turbulenten Zeit kam das erste Mal die Familie Croft ins Spiel, so heirateten im Jahre 1681 Frances Thompsons und Thomas Croft. Es sollte aber noch über 50 Jahre gehen bis der erste Croft Partner in der Firma wurde. Im Jahre 1736 war es dann so weit und John Croft war der erste Partner der Firma mit dem Namen Croft. Die Firma war fortan an unter dem Namen Tilden, Thompson and Croft bekannt. Nach John Croft sollten viele mit dem Namen Croft nachrücken.  

John Croft der Dritte, welchen alle nur Jack nannten, war eines der bemerkenswertesten Mitglieder der Croft-Familie. Jack hatte viele Talente und war ein begnadeter Wissenschaftler, welcher von Oxford sogar die Ehrendoktorwürde verliehen bekam. Die meisten erinnern sich allerdings an ihn, da er während dem Napoleonischen Kriegen als Spion arbeitete. 

Seine Rekrutierung fand im Jahre 1810 durch den britischen Minister Charles Stuart statt. Dieser wollte durch ihn an Informationen gelangen über die französischen Truppenbewegungen in Nordspanien und diese seinem Kommandeur der Streitkräfte weiterzuleiten. 

Um diese Aufgabe zu erfüllen, musste er ein Netz von Informanten aufbauen und ein ausgeklügeltes System entwickeln wie die Botschaften zu ihm gelangen würden und wie die Botschaften zu codieren seien. 

Als der Krieg beendet war, erhielt er vom ehemaligen Kommandeur der Streitkräfte und nun Herzog von Wellington einen neuen Auftrag. Er sollte die Verwaltung eines Fonds übernehmen, welcher Familien in Portugal helfen sollten, die unter den einfallenden Armeen gelitten hatten. Den Vorsitz dieses Fonds übernahm Jack mit dem portugiesischen Richter Gaudêncio Torres. 

Um diese Aufgabe zu bewältigen stellten sie ein Team von 17 freiwilligen zusammen und verliessen mit diesen Lissabon. Sie legten tausende Meilen per Pferd zurück und verteilten Hilfsgüter in verschiedenen Formen an tausende von Menschen. Für diese Arbeit ehrte ihn Britannien mit der Baronenwürde, von da an durfte er sich Sir John Croft of Cowling Hall nennen. Ein wenig später wurde er auch durch die portugiesische Krone geehrt, mit dem Titel Baron von Serra da Estrela. 

Im Jahre 1824 verstarb Frederick, ab dann war Jack alleiniger Eigentümer der Firma. Dieser hatte allerdings nur wenig Zeit für die Handelsfirma, da er nach England zurückgekehrt war und dort zahlreiche Interessen verfolgte. Deshalb schloss er eine Verwaltungsvereinbarung mit den wichtigsten Londoner Agenten der Firma. Diese verwalteten die Firma sodann gegen eine Gewinnbeteiligung. Die wichtigsten Agenten waren Gonne, Gribble & Holford. Die Vereinbarung war ein kluger Schachzug, da der Sohn von Jack Frederick Croft wenig Interesse am Unternehmen zeigte. 

Das berühmte Weingut Quinta da Roêda wurde im Jahr 1889 erworben, es gilt als eines der besten im Douro-Tal. Dieser Kauf verbesserte das Image der Firma weiter und brachte Croft die Kontrolle über eine Quelle für herausragende Weine mit Spitzenqualität. Noch heute ist dieser Weinberg eine der Hauptweinquellen für die Vintage Ports des Unternehmens. 

Die Firma litt trotz des grossen Erfolges unter Kapital Mangel, da John Frederick nicht im gleichen Ausmass in die Firma investieren wollte, wie das die vorherigen Generationen getan hatten. Eine glückliche Fügung brachte dem Unternehmen dann eine finanzielle Entlastung. Gilbey ein Weinhändler aus London, hatte die Marke Gilbey’s Invalid Port entwickelt, für diese Marke bezog er den Wein bei Croft. Er bekam die Fässer mit Wein und füllte sie in London ab. 

Gilbey’s Invalid Port war ein riesen Erfolg und brachte Croft einiges an Geld für das Geschäft ein. Mit dem steigenden Erfolg begann sich Gilbey’s um seine Bezugsquelle zu sorgen. Er stieg daher bei Croft ein und kaufte die Hälfte der Anteile von John Frederick ab. 

In den 1890ern wurden immer mehr Märkte erschlossen, unter anderem im Jahre 1894 Belgien, Dänemark und Schweden. In Märkten, in denen der Name Gilbey unbekannt war, trat die Firma unter der Marke Croft auf. Durch das wachsende Geschäft der Invalid Ports wurde die Besorgnis Gilbeys immer grösser um die Lieferquelle. Also übernahm er nach dem Tod von John Frederick von seinen Erben die restlichen 50 % der Firma und kontrollierte nun das Unternehmen vollständig. 

Eine kleine Verbindung zur Familie blieb mit einem der Söhne von John Frederick. Der Sohn Percy Croft amtete als Direktor für die Firma in London und wurde bekannt für den legendären Ausspruch: “Jede Zeit, die nicht mit Portwein trinken verbracht wird, ist Zeitverschwendung”. 

Zwischen den beiden Weltkriegen erlebte die Firma einen starken Aufschwung und Gilbney’s Invalid Port erreichte den Höchststand von 5 Millionen Flaschen. Nebenbei wurde der Name Croft im Segment der Vintage Ports gestärkt. 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schlug die Firma einen anderen Weg ein. Unter dem Geschäftsführer Robin Reid, welcher Croft von 1962 bis 1990 führte, diversifizierte sich die Firma auch in andere Bereiche. So wurde zum Beispiel in Portugal ein Croft Brandy eingeführt, dieser wurde zu einem der erfolgreichsten Brandys im Markt. In den 1970ern wurde die Produktion auch auf Sherrys ausgedehnt. In dieser Zeit wurde auch die Firma Gilbey’s und das Hause Croft in den internationalen Getränkekonzern IDV fusioniert, aus diesem wurde später Diageo. 

2001 wurde Croft Port erneut verkauft. Es ging an Adrian Bridge, welcher Geschäftsführer eines in Familienbesitzt befindlichen Unternehmens war, welches unter dem Namen Fonseca bekannt war. Er kaufte allerdings nur den Portwein Teil von Croft. Der Sherry-Arm des Unternehmens ging an González Byass über und Croft Brandy blieb bei Diageo. 

Die Taylor-Fonseca-Gruppe benannte sich nach der Übernahme in The Fladgate Partnership um. Die neuen Familienbesitzer begannen einige Investitionen in Croft zu tätigen. Begonnen wurde mit dem berühmten Weingut Quinta da Roêda 

Zudem kehrte Croft nun zur traditionellen Weinherstellung zurück, was die Qualität der alten Portweine zurückbrachte, beziehungsweise dieses Niveau sogar übertraf. 

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