Calvados sind Apfelbranntweine, die aus bestimmten Gebieten in der Normandie stammen müssen, um als solche bezeichnet werden zu dürfen. Ausserdem dürfen sich nur Cidre und Piorebrände Calvados nennen, die einen Alkoholgehalt von 40-45 Volumenprozent aufweisen.
Angeblich wurde der Apfelbrand schon 1553 in der Normandie gebrannt, allerdings war er da noch nicht als Calvados bekannt. Durch die Französische Revolution wurde die Produktion um ein grosses Stück erweitert, da auch Bauern das Recht erhielten, aus Brennobst Alkohol herzustellen.
Die erste namentlich Erwähnung fand im Jahr 1884 statt, als der Apfelschnaps zunehmend an Bedeutung gewann. Das Problem an dem Apfelschnaps war, dass er noch lange mit der Bezeichnung „Bauernschnaps“ zu kämpfen hatte, weswegen der Export zu Beginn absolut nicht funktionierte. Nach der Beschlagnahme der französischen Spirituosen und deren Produktion durch die Deutschen, gelang es 1942 dem Landwirtschaftsminister „Jaques le Roy Ladurie“ den „Bureau National Interprofessionel“ des Calvados einzurichten. Diese Bestimmung sollte Kontrolle über die Qualität und die Vermarktung liefern. Und nebenbei erhielt die Spirituose durch die Begrenzung seiner Herkunft und seiner Produktqualität noch einen Schutz seines Namens. Bedingt durch den Krieg wurde die Produktion zeitweise eingestellt.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges, nahm man die Herstellung des Apfelbrandes wieder auf und begann dann sogar ihn zu exportieren.
Das Wichtigste bei der Produktion sind die Äpfel für den Most. Es gibt bestimmte Apfelsorten, die verwendet werden dürfen, mittlerweile sind 48 Sorten zugelassen. Ausserdem ist das Mischverhältnis wichtig für den Geschmack des Apfelbranntweins, es sollten 40 % süsse, 40 % bittere und 20 % saure Äpfel verwendet werden.
Dieser Apfelmost wird in einigen Wochen zu Cidre vergoren und danach wird er erstmal für mindestens 1 Jahr zwischengelagert. Nach dieser Lagerzeit erfolgt die Destillierung, bei Calvados ist ein zweistufiger Prozess nötig. Der erste Brand hat einen Alkoholgehalt von circa 25 Volumenprozent und wird auch als Rohbrand bezeichnet. Dieser wird für eine kurze Zeit gelagert und dann ein zweites Mal destilliert, sodass er zum Feinbrand wird und einen Alkoholgehalt von circa 70 Volumenprozent aufweist. Dieser Brand wird dann für längere Zeit in Fässern, meist aus Kastanie und Eiche, gelagert.
Bevor er abgefüllt wird, setzt man ihn noch auf Trinkstärke herunter. Die Farbe des Calvados wird durch die Lagerzeit bestimmt, denn je länger ein Calvados lagert, desto dunkler erscheint er.
Das wichtigste vorab ist, dass der Calvados in drei Sorten aufgeteilt wird. Es gibt den Calvados Pays d`Auge, den Calvados und den Calvados Domfrontais. Wichtig dabei ist, dass die Apfelernte, die Herstellung und die Destillation vollständig in den jeweiligen Gebieten stattfinden muss, die von der INAO vorgeschrieben sind.
Des Weiteren werden die Apfelbrände auch noch bezüglich ihres Alters eingeteilt:
Die Anbaugebiete erstrecken sich im Norden der Normandie entlang der Küste und reichen in manchen Teilen in das Landesinnere hinein. Die Gebiete ziehen sich fast bis nach Paris.
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